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       1st Rothenfels Dance Symposium
       Burg Rothenfels am Main
9 - 13 June 2004

Conference location

2006 0507Rothenfels0017 kl

The conference centre Burg Rothenfels (Rothenfels Castle) has been a centre for religious and cultural learning for almost a hundred years. For decades, it has provided a home for historical dance and has thus become an established name for many dancers and dance groups in Germany.
The fortress structure, whose oldest parts date from the 12th century, furthermore offers an inspiring, atmospheric setting.

The castle lies directly on the Main between Würzburg and Frankfurt, 7 km north of Markt­heidenfeld.

The body responsible for the castle is the "Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels. e.V.".

Homepage of the Burg

       1st Rothenfels Dance Symposium
       Burg Rothenfels am Main
9 - 13 June 2004

Contributors to the conference

Organisation:

Markus Lehner

Uwe Schlottermüller

 

Scientific committee:

Veronique Daniels (Hrsg. einer Musiktranskription von C.Negri „Le Gratie d’Amore“, 1602)

Prof. Carol G. Marsh (Hrsg. „Musical Theatre at the Court of Louis XIV“)

Dr. Barbara Ravelhofer (Hrsg. “B. de Montagut: Louange de la Danse, in Praise of the Dance, 1619”)

Uwe Schlottermüller (Hrsg.   „Instruction pour dancer“, "J.G. Pasch : Anleitung sich bei grossen Herrn Höfen und anderen beliebt zu machen, 1659“)

Markus Lehner (Autor von „A manual of sixteenth-century Italian dance steps“)

 

Speakers:

Klaus Abromeit (Berlin):

Choreograph, Tanzforscher, Bildender Künstler, Mitbegründer der Tanztheatergruppe „l’autre pas“, 1987 und Mitarbeiter der Tanzwerkstatt Berlin, 1988-99. Zahlreiche Eigenproduktionen sowie Auftragsarbeiten für Oper, Schauspiel und andere Tanzkompanien. Freischaffende Lehrtätigkeit u.a. an der UDK Berlin, der Fachhochschule Magdeburg und der Staatl. Ballettschule Berlin; außerdem Vorträge und Ausstellungen im In- und Ausland.

Giles Wesley Bennett (München):

Giles Bennett studierte Neuere und Neueste Geschichte, Alte Geschichte und Musikwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1999 beschäftigt er sich mit Tanzgeschichte. "Historischem Tanz" als praktischer Disziplin geht er bei Jadwiga Nowaczek und anderen Dozenten nach. In seiner Magisterarbeit setzte er sich mit neuen Dokumenten zur Biographie des Tanzmeisters Gottfried Taubert auseinander.  Derzeit bereitet er eine Dissertation im Bereich der Zeitgeschichte vor.

Peter Bohlin, B.A. (Stockholm, Sweden): 

Author of various articles about dance since 1978. From 1998 studies in Historical Dance at the Unversity College of Dance, Stockolm. 1999-2002 librarian at the Dance Museum in Stockholm.

Philippe Callens (Antwerp, Belgium):

Philippe Callens is known internationally as a leader of English country dance which he has been teaching for 25 years. In 1988 he started a monthly country dance series in Mortsel (near Ant­werp). That series is now in its sixteenth season. Over the past fifteen years he has also frequently taught in the Netherlands and at dance weekends in England, Denmark, Germany, Switserland and the Czech Republic. Especially in the United States he has gained a reputation as a very competent leader of English country dance; he has been on staff at week long courses at Pinewoods, Mendocino, Brasstown and Buffalo Gap. Philippe is also a choreographer of modern English country dances. He has published two volumes of them and an accompanying CD called Red Star Line.

Véronique Daniels (Basel, Schweiz):

Véronique Daniels studierte Alte Musik an der Schola Cantorum Basiliensis. Während ihres Studiums entwickelte sie ein besonderes Interesse für den historische Tanz sowie die musikalische Paläographie. Zuvor hatte sie in Frankreich Volkstanz, englischen Countrydance sowie Tänze der französischen Renaissance im Atelier de la danse populaire (Paris) studiert. Andrea Francalanci führte sie in die Welt der italienischen Renaissancetänze ein. Besonders intensiv beschäftigte sie sich mit den Temporelationen in den italienischen Balli des 15. Jahrhunderts. Derzeit bereitet sie eine Herausgabe der musikalischen Transkriptionen aller Balletti von Cesare Negri beim Verlag Fa-Gisis vor. Véronique Daniels hat durch ihre praktische und theoretische Ausbildung im Tanz wie in der Musik einen besonderen Zugang zu den italienischen und französischen Tänzen des 15. und 16. Jahrhunderts. Sie unterrichtet an Kursen in zahlreichen Ländern Europas und an der Schola Cantorum Basiliensis in den Fächern Historischer Tanz und Musikalische Paläographie. Neben ihrer Aufführungstätigkeit mit verschiedenen Ensembles hat Véronique Daniels 1997 das Ensemble RenaiDanse gegründet, das in verschiedenen Besetzungen in Europa aufgetreten ist.

Éva Faragó (Szombathely, Ungarn):

Geologin, Studium des historischen Tanzes mit Schwerpunkt Barock bei Mag. Hannelore Unfried (Wien), Cécilia Gracio-Moura (Paris), Kovács Gábor (Budapest) und Christine Bayle (Paris). 1999 tanzpädagogische Fortbildung im Fach „historischen Tanz“ in Budapest.

Dr. Magdalene Gärtner (Aalen):

1986-1992 Ausbildung zur Restauratorin für Gemälde und Skulptur. 1989-1994 Studium der Kunstgeschichte, Christlichen und Klassischen Archäologie an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, 1999 Promotion. Seit 1992 restauratorische und seit 1994 wissenschaftliche Mitarbeit im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, in den Kunstsammlungen der Veste Coburg, im Museum Georg Schäfer Schweinfurt. Seit 2003 wissenschaftliche Mitarbeit beim Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg.

Ao. Univ. Prof. Dr. Rainer Gstrein (Innsbruck, Österreich):

Geboren 1960 in Lienz, Österreich; Promotion 1986 mit einer Arbeit über die vokale Romanze. Ab 1987 Universitätsassistent. Im Spring-Semester 1988 Visiting Assistant Professor für Europäische Musikgeschichte an der University of New Orleans. 1994 Habilitierung mit einer Studie über die „Sarabande - Tanzgattung und musikalischer Topos“. 1997 Ernennung zum Außerordentlichen Universitätsprofessor. Neben der Tanzgeschichtsforschung ist die Popularmusik ein weiterer Schwerpunkt.

Markus Lehner (Herrsching):

Markus Lehner studierte Medizin in München und ist derzeit als niedergelassener Internist tätig. Seine Ausbildung in histori­schem Tanz erhielt er bei Lenchen Busch, Barbara Sparti, Julia Sutton, Deda Cristina Colonna, Lieven Baert u.a.. Seit 1984 ist er als Tanzreferent mit dem Schwerpunkt italienische Tänze des 15. und 16. Jahrhunderts tätig. Seine Aktivitäten im Bereich der Tanzfor­schung führten 1997 zur Veröffentlichung des Buchs "A manual of sixteenth-century Italian dance steps". Seit 1980 wirkte er bei zahlreichen Auftritten verschiedener Renaissance­tanzensembles mit.


Carol Marsh, Greensboro, North Carolina, USA:

Carol G. Marsh has recently retired from the UNCG School of Music, where she taught music history and viola da gamba and was director of the Collegium Musicum.  She has been on the faculty at a number of early music workshops in North America and Europe, teaching both viol and Renaissance notation.  An internationally recognized authority on Baroque dance and dance notation, she has published extensively in this field and has lectured and given dance workshops at numerous universities in the US and abroad.  Two articles on the Ferrère manuscript appeared recently in The Grotesque Dancer on the Eighteenth-Century Stage: Gennaro Magri and His World (Studies in Dance History, 2005).

Vesna Mlakar (München):

Geboren in Ljubljana (Slowenien), aufgewachsen in München. Ausbildung zur Tänzerin an der Heinz-Bosl-Stiftung/München und in Paris. Studium der Tanzwissenschaft an der Sorbonne. Nachlassbearbeitungen am Deutschen Theatermuseum München. Produktion, Dramaturgie und Öffentlichkeitsarbeit am Nationaltheater Zagreb, dem Münchner Prinzregententheater und der Pariser Opéra. Freie Journalistin für Tanz und Musiktheater. Vorträge bei internationalen Theater- und Tanzkongressen. Promotion an der Sorbonne zum Thema „Feste und Bühnentanz am Münchner Hof von 1550 bis 1745“.

Dr. Marie-Thérèse Mourey (Paris, Frankreich):

Studium der Germanistik in Paris /Sorbonne – seit 1993 Dozentin an der Universität Paris IV-Sorbonne – Germanistische Fakultät. Promotion 1992 über deutsche Barocklyrik (Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau), summa cum laude. Habilitation 2003 (Dezember) über "Tanz und Tanzen im barocken Deutschland: Beredsamkeit des Körpers, Sozialdisziplinierung, Zivilisierung der Sitten". Forschungsschwerpunkt:  deutsche Literatur und Kultur (Ikonographie, Musik, Tanz, Kulturgeschichte) in der Frühen Neuzeit.

Jadwiga Nowaczek (Erding):

Geboren1953, klassische Tanzausbildung, Studium der Schulmusik, Rhythmik und Musikwissenschaft, Musiklehrerin für Violoncello und Klavier. Seit 1980 freischaffende Tanzhistorikerin, Rekonstruktion und Aufführung von Tänzen des 15.-19. Jahrhunderts nach den Primärquellen, Entwicklung eines eigenen Tanzstils. Choreographie mehrerer Ballette. Leiterin des Tanzensembles „La Danza München“. Umfangreiche Lehrtätigkeit, u. a. 1988 – 1998 Lehrauftrag an der Universität München (Musikwissenschaft).

Ken Pierce (Cambridge, Massachusetts, USA):

Ken Pierce: trained originally in ballet and modern dance.  He has taught early dance at workshops in Europe, Canada, and the United States, and his choreographies and dance reconstructions have been shown at festivals from Copenhagen to Vancouver. In 1991 he directed dance reconstructions for, and performed in, a fully-staged production of  “Le Mariage de la Grosse Cathos” at the Amherst Early Music Festival.  Mr. Pierce directs the Ken Pierce Baroque Dance Company, and has performed with other early dance companies on both sides of the Atlantic. He also directs the early dance program at the Longy School of Music (Cambridge, Massachusetts).

Evelyn J.L. Puefken (Freiburg):

Langjährige klass. Ballett-Tänzerin/modern Solistin an den Städt. Bühnen Freiburg , Gründerin des barock/modernen Ensembles „Hommage à M. Sallé“,  Verfasserin diverser Aufsätze (u.a. für Goethe-Institut/InterNationes, IGkK, Uni Würzburg), freie Choreografin (u.a. Freiburger Theater, Goethe-Institut, Uni Konstanz, ESTA), Konzertkastagnetten-Spielerin und freie Dozentin für Ballett, modern (Limon), Barocken Tanz und Konzertkastagnetten.

Gudrun Rottensteiner (Graz, Österreich):

Studium der Blockflöte, Ergänzungsstudium im Fach Aufführungspraxis an der Musikhochschule Graz sowie Studium der Musikwisenschaften und Kunstgeschichte an der Universität. Ausgedehnte Konzerttätigkeit als Mitglied des Paul-Hofhaimer-Consort, Salzburg. Seit 1978 Mitarbeiterin am Institut für Alte Musik und Aufführungspraxis an der Kunstuniversität in Graz mit dem Schwerpunkt Historischer Tanz. Studien u. a. bei Andrea Francalanci, Veronique Daniels, Philippa Whaite. Lehrtätigkeit im Fach Historischer Tanz an der Kunstuniversität und am Johann-Fux-Konservatorium in Graz. 2002 Gründung der Renaissancetanzgruppe „Sottopiede“.

Barbara Sparti (Rome, Italy):

Barbara Sparti is a dance historian specialized in 15th-17th century Italian dance.  She founded and directed “Gruppo  Danza Rinascimentale” (1975-88), and choreographed period works for stage and TV.  She has been Visiting Professor at University of California, Los Angeles , guest lecturer-choreographer in Israel and at University of Califonia, Santa Cruz, and at Princeton University (in residence April 2002).  She has given workshops all over Europe as well as in the USA, Canada, Japan, Israel.  Besides her edition-translation of Guglielmo Ebreo's 1463 treatise (Oxford University Press) and her Introduction to the facsimile edition of Santucci's 1614 treatise (Olms), recent publications deal with aesthetics, Jewish dancing-masters, improvisation, iconography, traditional dance, moresca (15th-18th centuries), and Italian baroque dance.

Hannelore Unfried (Wien, Österreich):

Tanz und Musik bestimmten gleichermaßen den künstlerische Ausbildungsweg von Hannelore Unfried. Sie verließ die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien als Magister artium (Konzertdiplom Blockflöte, Diplome für Schulmusik und Instrumentalpädagogik). Die Basis ihrer tänzerischen Ausbildung verdankt Hannelore Unfried der Grande Dame des österreichischen Ausdruckstanzes Rosalia Chladek. Den vertieften Zugang zur französischen Tanzkultur des Ancien Regime eröffneten ihr Françine Lancelot und Christine Bayle. Das 1988 von Hannelore Unfried gegründete Ensemble HOF-DANTZER hat seine stilistischen Schwerpunkte im 18. Und 19. Jahrhundert und ermöglicht einen fruchtbaren Austausch von künstlerischer Tanzpraxis und Tanzforschung. Auftritte in Frankreich, Deutschland, England, Amerika und natürlich in Österreich bezauberten das Publikum. Ein besonderer Glanzpunkt stellen die Beiträge: „Les fêtes galantes“ und „Le Triomphe d’Amour“ für die Schloßfestspiele in Ludwigsburg 2001 und 2002 dar. Hannelore Unfried lehrt Historischen Tanz (Tanz Alte Musik) an der Universität für Musik in Wien, dem Konservatorium der Stadt Wien und der staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen (Deutschland).

Nicoline Winkler (Heidelberg):

Studium der Romanistik/Anglistik (Sprachgeschichte), derzeit Leitung der Forschungsstelle „Altokzitanisches/Altgaskognisches Wörterbuch“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. 1989 erste Erfahrungen mit historischer Tanzkultur und -praxis. Mitglied und Choreographin der Heidelberger Tanzgruppe SALTARELLO. Interessenschwerpunkt: Gesellschafts- und Bühnentanz des Frühbarock, umgesetzt in Masque- und frühe Opernproduktionen in Zusammenarbeit mit dem Ensemble für Alte Musik I CIARLATANI.  

       1st Rothenfels Dance Symposium
       Burg Rothenfels am Main
9 - 13 June 2004

Conference programme

In what follows, you will initially find an overview of the Symposium programme. Further down, there follow summaries of the various contributions. Information on our speakers is to be found here.

 

Lectures:

Klaus Abromeit, Berlin: Originalton Pasch, 1659 – Vortrag mit Tanzdemonstration

Giles Wesley Bennett, München: Tanz am Braunschweiger Hof um 1700 - Hugo Bonnefonds bisher unbekanntes Tanztraktat

Peter Bohlin, Stockholm: Court Ballets in Sweden

Éva Farago, Ungarn: Historischer Tanz im Ungarn des 17. Jahrhunderts – ein Spiegel der Politik

Dr. Magdalene Gärtner, Aalen: Die Hochzeit von  Friedrich V. von der Pfalz und Elisabeth Stuart

Ao. Univ. Prof. Rainer Gstrein, Innsbruck: Anstößige Tänze im 17. Jahrhundert

Prof. Carol Marsh, Carolina: Das Lovelace-Manuskript, eine neue Quelle für frühe englische Countrydances

Vesna Mlakar, München: Die Anfänge der Tanzkunst am Münchner Kurfürstenhof

Dr. Marie Mourey, Paris: Mercurius' Schauplatz der Dant­zenden, 1671, oder von der Zivilisierung der Sitten durch die französische "belle danse"

Jadwiga Nowaczek, Erding: Die Courante zwischen "Pesle-mesle" und distinguierter Noblesse

Evelyn J. L. Puefken, Freiburg: Barock-Castagnetten

Gudrun Rottensteiner, Graz : Vom Ballarino zum Maitre à danser

Dr. Stephanie Schroedter, Thurnau: “dass ein geschickter Teutscher eben so galant, als ein gebohrner Frantzose tantzen könne "

Hannelore Unfried, Wien: Die Sarabande – Luxus des Or­naments versus (Fort)Bewegungsökonomie Oder wem kommt etwas spanisch vor?

 

Workshops:

Philippe Callens, Belgien: Theatrical elements in the country dances of Thomas Bray, 1699

Markus Lehner, Herrsching: Italienischer Tanz für Fein­schmecker: alla milanese, alla romana oder umbrische Art?

Jadwiga Nowaczek, Erding: Formen der Courante

Ken Pierce, USA: The Favier notation (1688) in theory
and practice

Barbara Sparti, Rom: A Dance Lesson at the class of Mastro Santucci, 1614

Nicoline Winkler, Heidelberg: La Gillotte aus „Instruc­tion pour danser“ – eine gavotte à figures

 

Dance evenings:

Philippe Callens, Belgien: “What’s new, Henry?” Country­dances aus Henry Playfords Sammlungen um 1690

Veronique Daniels, Basel:  Le Gratie d'Amore (1602) - Einstudierung einfacher Choreographien für verschiedene Besetzungen von Cesare Negri

Nicoline Winkler, Heidelberg: „La compagnie en bel ordre“ - französische Bransles des frühen 17. Jahrhunderts

 

Further information:

Lectures:

Klaus Abromeit: Originalton Pasch, 1659 – Vortrag mit Tanzdemonstration

In Johann Georg Paschs Werk „Anleitung sich bei großen Herren, Höfen und Anderen beliebt zu machen“, das 1659 erschien, werden u.a. sechs Tänze beschrieben. Zusammengenommen sind sie als Training zu verstehen. Im Vortrag werden die Schritte auf Lifemusik gesprochen und ausgeführt. So viele Fragen die verknappte Tanz-Terminologie auch aufwirft, die J.G. Pasch in der ‚Anleitung’ verwendet, sie stellen ein einzigartiges Dokument dar. Es ist sozusagen der Originalton eines Tanzmeisters bei der Arbeit

Giles Wesley Bennett M.A.: Tanz am Braunschweiger Hof um 1700 - Hugo Bonnefonds bisher unbekanntes Tanztraktat

Der Vortrag möchte ein bisher anscheinend unbekannt gebliebenes Tanztraktat des Braunschweiger Tanzmeisters Hugo Bonnefond von 1705 vorstellen. Zuerst sollen die Karrieren Bonnefonds und seiner Kollegen
am Braunschweiger Hof anhand von verschiedenen Quellen kurz skizziert werden. Anschließend erfolgt eine Darstellung des Inhalts des "Abrisses". Schließlich werden erste Schlußfolgerungen gezogen und durch kurze Schrittdemonstrationen ergänzt. 

Peter Bohlin: ”L’amour constant”: A Court Ballet with German connections in Stockholm 1646

The thirteen court ballets with printed texts from the regency and reign of Queen Christina of Sweden (1632-54) all have French texts. Five of the texts were also printed in German (and another five in Swedish). This presentation centers around one of the court ballets with a German connection: L’amour constant (1646). For this court ballet there is no German text, but  it was performed during the wedding festivities, in Stockholm, of Markgraf Friedrich of Hessen and Eleonora of Pfalz.
The other twelve Swedish court ballets are loosely connected “ballets à entrées”. “L’amour constant” is an interesting exception, having a plot. In fifteen scenes, plus a “grand ballet” and an epilogue, is told (a very short version of) the story of Ulysses and his return to Ithaca and his loyal Penelope.
The presentation concentrates on the text, and the dramaturgy of the ballet. Roles include Amor, Mars, Bellona, Aiolos, La renomée, three muses, Penelope, her suitors, Envy, faithful servants of Ulysses, Victory and La Constance (that’s Penelope)

Éva Faragó: Historischer Tanz im Ungarn des 17. Jahrhunderts – ein Spiegel der Politik

Das 17. Jahrhundert bedeutete für Ungarn die Spaltung in drei Teile: Die Habsburger und der Sultan der Ottomanen regierten im Lande, nur Siebenbürgen konnte seine weitgehende Unabhängigkeit im Schatten des ottomanische Reichs behalten. 1686 wurde Ungarn von der türkischen Besetzung endgültig befreit und dem Habsburger Reich eingegliedert. In diesen kriegerischen Zeiten kann man von einem höfischen kulturellen Leben nur am Hof des Herzogs von Siebenbürgen sprechen. Quellen berichten über eine blühende Tanzkultur in „italienischem Stil”, der durch Heirat nach Siebenbürgen gelangt war. Nach dem Sieg über die Türken kam es zu einer politischen Umstellung, die auch das kulturelle Leben beeinflußte. Siebenbürgen verlor seine Unabhängigkeit, und wurde als separater Landesteil innerhalb des Habsburger Reiches verwaltet. Im Bemühen, die Habsburger Macht im Lande zu brechen, suchten die ungarischen Adligen Unterstützung beim Gegner der Habsburger, dem französischen Hof. Dabei kamen sie auch mit dem französischen Barock in Berührung.

Dr. Magdalene Gärtner: Die Hochzeit von  Friedrich V. von der Pfalz und Elisabeth Stuart

Am Valentinstag 1613 heiratet der 16-jährige Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz die gleichaltrige Elisabeth Stuart, Tochter des englischen Königs Jakob I. Die mehrere Tage andauernden Hochzeitsfeierlichkeiten spiegeln die höfische Repräsentation und Festkultur des frühen 17. Jahrhunderts in imposanter Weise wider. Die Heimholung der Braut, in die kurfürstliche Residenzstadt Heidelberg, mit einem herrschaftlichen Einzug, bildet eine "Brücke" zur höfischen Kultur auf dem europäischen Festland. Ein einführender Einblick in das historische und politische Zeitgeschehen des Jahrhunderts dient als Rahmen und Einordnungsprofil für die Tanzkultur dieser Zeit.

Ao. Univ. Prof. Dr. Rainer Gstrein: Anstößige Tänze im 17. Jahrhundert

Die Sarabande ist der wohl widersprüchlichste Tanz aus dem Zeitalter des Barock. Ursprünglich als Zarabanda in Spanien und Südfrankreich von kaum zu überbietender Deutlichkeit in der pantomimischen Darstellung des Geschlechtsverkehrs, mutierte sie im Laufe des 17. Jahrhunderts schrittweise zu einem 'gemäßigten' fröhlichen Tanz und letztlich zu einem gravitätischen Schreittanz. So spiegelt die Sarabande wichtige Aspekte europäischer Sittengeschichte vor allem des 17. Jahrhunderts wider. Im Unterschied zur Sarabande hat die Galliarde ihr Image als anstößig nie ganz verloren, wiederholt wird in zeitgenössischen Quellen vor den moralischen Gefahren dieses Tanzes eindringlich gewarnt, insbesondere junge Frauen seien besonders gefährdet. Gemeinsam ist beiden Tänzen, dass sie mit dem Hexensabbath in Verbindung gebracht wurden, etwa wenn der berüchtigte Hexenverfolger Pierre de Lancre 1613 in einem Buch über gefallene Engel und Dämonen schreibt, der Teufel tanze zu diesem Anlass die Sarabande mit der Schönsten. Die Zahl der Kampfschriften gegen den Tanz und die Rigorosität von Tanzverboten ist besonders in diesem Jahrhundert sehr hoch, was wohl nicht zuletzt mit dem Image von Tänzen wie der Sarabande und der Galliarde zu tun haben dürfte, die von Moralisten mit Tanzen insgesamt gleichgesetzt wurden.

Prof. Carol G. Marsh: Das Lovelace Manuscript:  eine neue Quelle für frühe englische Countrydances

The Lovelace manuscript, now at Harvard, is apparently unknown to scholars working on early and mid-seventeenth-century English country dance.  The manuscript contains detailed descriptions (but no music) for 32 dances, 12 of which appear to be unique to this source.  Twenty dances are also found in early editions of The Dancing Master:  16 in the first edition, 1 in the second, and 3 in the fourth.  In contrast to the “Moot-Book,” in which two of the four dances seem to have been copied from The Dancing Master, the dances in this source are described in greater detail than in Playford’s publications, and the terminology used to describe the figures is often different from contemporary sources.   

The lecture will provide an overview of the contents of the manuscript and will examine in more detail some of the dances for which concordances exist, comparing them to the better-known versions published by Playford. Reconstructions of a few of the dances unique to this manuscript will be presented.

Vesna Mlakar: Die Anfänge der Tanzkunst am Münchner Kurfürstenhof

Maximilian I., seit 1623 Bayerns erster Kurfürst und unerbittlicher Verfechter der katholischen Konfession verbannt jede Art von „leichter Unterhaltung“ von seinem mit religiöser Strenge geführten Hof. Allein das Jesuitentheater - in seiner Aufführungspraxis durchaus offen für die italienischen Innovationen auf dem Gebiet der Bühnenkunst - findet seine Wertschätzung und Unterstützung. Erst die Hochzeit seines noch minderjährigen Sohnes Ferdinand Maria (1636-1679) mit Henriette Adelaide (1636-1676), einer Prinzessin aus Savoyen, zwingt den vernunftgeprägten Staatsmann 1650, zwei Jahre nach dem Westfälischen Frieden in Münster und Osnabrück zum Umdenken. So unterzeichnet er im Alter von 77 Jahren den Heiratsvertrag zwischen dem vierzehnjährigen Erbprinzen und der in Turin und Chambéry aufgewachsenen Enkelin Heinrichs IV. von Frankreich. Die bayerische Delegation unter der Führung von Graf Maximilian Kurz zu Senftenau erreicht den savoyischen Hof am 27. November 1650 und wird Zeuge eines wochenlangen Reigens von Festen und Divertissements, die alle Erwartungen übertreffen. Die Organisation dieser Feste untersteht Graf Philippe d’Aglié (1604-1667). Die Ausgestaltung der savoyischen Hoffeste liegt seit 1624 fest in seiner Hand. Daneben macht der talentierte Schützling und Berater der Herzogin Christine auch politisch eine glänzende Karriere. So hat er 1650 das Amt des Hofmeisters inne und ist damit für den Empfang der bayerischen Delegation zuständig. Zwei seiner Werke kann Philippe d’Aglié den aus München angereisten Gästen präsentieren: Die Festa à CavalloGli Hercoli Domatori de Monstri et Amor Domatore degli Hercoli auf der Piazza di Castello und - zum Abschluss der Feierlichkeiten - das Gran Balletto L’Educatione d’Achille e delle Nereidi sue sorelle nel’Isola Doro, in dem auch Henriette Adelaide auftritt. Die Heimholung der Braut ist für Herbst 1651 angesetzt. Über die in Turin gebotenen Festlichkeiten ist Maximilian dank seiner Gesandten gut informiert. Der kulturelle Rückstand seines Hofes ist offensichtlich und eine Anpassung an das europäische Theaterniveau des 17. Jahrhunderts ein dringendes Desiderat. Die Ankunft der ausländischen Prinzessin muss um jeden Preis gebührend gestaltet werden, und mit einem Jesuitendrama allein kann weder ein ausgefeiltes Festprogramm noch die notwendige, dem Turiner Vorbild entsprechende kurfürstliche Repräsentation bestritten werden. Maximilian I., zeitlebens auf die Finanzen seines ausgebluteten Landes bedacht, zögert nicht, alle Kräfte in Bewegung zu setzen, um die Konkurrenz mit den anderen Höfen nun auch kulturell aufnehmen zu können.

Im Zuge meines Vortrags werden die Festivitäten zu Ehren der Ankunft Henriette Adelaides sowie deren Rolle und Bedeutung in Bezug auf den Tanz am Münchner Kurfürstenhof erörtert.

Dr. Marie-Thérèse Mourey: Mercurius' Schauplatz der Dantzenden, oder von der Zivilisierung der Sitten durch die französische "belle danse"

Im Mittelpunkt des Beitrags steht eine bis jetzt ziemlich verkannte und von der Tanzforschung kaum berücksichtigte Quelle, der Schauplatz der Dantzenden, 1671 in Nürnberg erschienen. Dieses Werk stellt eine wichtige Vorstufe zu den Tanzanleitungen des frühen XVIII. Jahrhunderts dar (Behr bis Taubert), nicht zuletzt weil der Autor kein professioneller, bürgerlicher Tanzmeister war, sondern als Beamter an einem kleinen deutschen Hof tätig war. "Mercurius" war bestrebt, gerade durch die gesellige Praxis der französischen "belle danse" die neuen, raffinierten französischen Umgangsformen einzuführen und gegen die "ungehobelten" deutschen Sitten abzuheben. Dabei hatte er gegen starke Widerstände in der Gesellschaft und bei der Geistlichkeit anzukämpfen. Insofern gehört das Buch eher der Gattung der Anstandsliteratur an: der Autor versucht, normativ und präskriptiv auf die damalige Gesellschaft einzuwirken, indem er nach dem französischen Vorbild bestimmte ästhetisch-ethische Werte im Gebaren (habitus) vermittelt. Diese Schrift ist sowohl in kulturhistorischer und anthropologischer Hinsicht (Disziplinierungsprozeß und Moralisierung, kultureller Transfer) als auch in bezug auf die konkrete Tanzpraxis in Deutschland in der zweiten Hälfte des 17.Jahrhunderts höchst aufschlußreich. Der Beitrag setzt sich zum Ziel, den Inhalt und die Merkmale dieser seltenen Schrift zum Tanz sowie ihren inzwischen eruierten Autor darzulegen, und vor allem ihren Stellenwert für die weitere Entwicklung der Tanzliteratur herauszustreichen und zu problematisieren.

Jadwiga Nowaczek: Die Courante zwischen "Pesle-mesle" und distinguierter Noblesse

Die Courante ist einer der Tänze, die über einen sehr langen Zeitraum hindurch überliefert ist. Der Vortrag will ein Überblick über ihre choreographischen Erscheinungsformen zwischen 1570 und 1725 geben und auf diese Weise die Renaissance-Courante der Barock-Courante gegenüber stellen. Zudem gilt die Courante im Barock als der Lehrtanz schlechthin, so dass die Beschäftigung mit diesem Tanz einigen Aufschluss über das barocke Bewegungs-Idiom verspricht.

Evelyn J.L. Puefken: „Barock-Castagnetten“

Sie sind auf vielen Abbildungen von Tänzern und Tänzerinnen des 17./18.  Jahrhunderts zu sehen und  ihr Gebrauch scheint damals so selbstverständlich, dass sie  in den meisten zeitgenössischen Traktaten   – im wahrsten Sinne des Wortes – für  „kaum der Rede wert“ erachtet werden: die Castagnetten. Dabei sind die kleinen Hölzchen – theatralisch keineswegs nur an „Spanier-“ und „Mohren“-Rollen gebunden -  weitaus mehr als  monotone „Klappern“ zur Tanzbegleitung gewesen: Die Illustrationen geben als visuelle Ergänzung der  wenigen zeitgenössischen  Quelltexte ab 1636  Aufschluss darüber, dass  eine differenzierte und virtuose Schlagtechnik bereits viel früher möglich war, als bislang in vielen Tanz-Büchern  angesetzt wurde. Und dass sich ihre Spieltechnik in einigen wesentlichen Punkten von der  heute üblichen, aus dem 19. Jahrhundert stammenden „spanischen“ Spieltechnik unterscheidet. Zudem entdeckt  ein zeitgenössisches Demonstrationsbeispiel  ihren musikalisch bereichernden Charakter durch eine eigenständige Stimmführung, wodurch  die relativ percussionsarme Kunst-Musik jener Zeit an zusätzlicher Dynamik gewinnt. Eine Herausforderung an Koordinationsvermögen und Musikalität: Der Castagnetten spielende Tänzer wird zur praktischen Verkörperung der Synthese von Tanz und Musik.

Gudrun Rottensteiner: Vom Ballarino zum Maitre à danser

Anhand von Quellenmaterial wird die Ablösung der italienischen Tanzmeister durch die französischen im späten 17. Jahrhundert am Beispiel von Graz, einer der habsburgischen Residenzstädte gezeigt.

Hannelore Unfried: Die Sarabande – Luxus des Ornaments versus (Fort)Bewegungsökonomie. Oder wem kommt was spanisch vor?

Kaum ein anderer Tanz eignet sich besser, Erkenntnisse über die Tanzkultur des 17. Jahrhunderts zu gewinnen, als die Sarabande. Zahlreiche und vielfältige Informationen seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert bis zur detailfreudigen Dokumentation aus dem frühen 18. Jahrhundert können als Grundlage dienen, neue Ansätze in der Tanzforschung zu erproben. Über einen so langen Zeitraum lassen sich einzelne Parameter eines Tanzes verfolgen, die in unterschiedlicher Weise dem wechselnden Geschmack der Zeitmode unterworfen sind. Eine Analyse der eher konstanten und der rascher veränderlichen Parameter mag helfen, jene Charakteristika einer Tanzform zu finden, die der Zuordnung zu einer Tanzart zugrunde gelegen haben könnten. Gerade das Fehlen eines der meistgesuchten und am schmerzlichsten vermißten Schrittes, eines „Sarabandeschrittes“ ist Anlaß, die wesentliche Eigenart dieses Tanzes nicht im Schrittmaterial zu suchen. Dieser Parameter des Tanzes unterliegt nämlich besonders stark dem Zeitgeschmack bzw. dem Geschmack der ausführenden Personengruppe.

Dieser Kongreßbeitrag möchte anhand der Sarabande Aspekte für den höfischen Tanzstil des 17. und frühen 18. Jahrhunderts vorstellen, die in ihrer Gewichtung dem Phänomen Höfischer Tanz als Kunstform gerecht zu werden versucht. Bedeutende Details sollen ihren gebührenden Platz gegenüber der noch wesentlich bedeutenderen Gesamtkonzeption erhalten. Die tendenziell bühnenhafte Sarabande bietet sich als Untersuchungsobjekt an. Praktische Demonstrationen werden die theoretischen Ausführungen veranschaulichen. Anhand der erstellten Parameter lassen sich auch Quellen auswerten (z.B. Pasch 1659), die sich der umfassenden Rekonstruktion entziehen.

 

Workshops:

Philippe Callens: Theatrical elements in the country dances of Thomas Bray, 1699

In 1699 the London based dancing master Thomas Bray published a collection of twenty country dances. That collection is unique for several reasons one of which is the unusual character of the patterns. Indeed, these dances are very effective as performance pieces. Bray was the choreographer at Lincoln Inn Fields theatre and it is certainly possible that his dances incorporated aspects of his theatrical dance choreographies.

This workshop will explore the more unusual patterns that are Bray hallmarks; some of the more challenging dances will also be taught. It is intended for those familiar with the basic elements of longways English country dance.

Markus Lehner: Italienischer Tanz für Feinschmecker: alla milanese, alla romanesca oder umbrische Art?

Tagliatelle nere al sugo di seppie alla romana, farfalle alla salsa di radicchio di Verona, mezze penne rigate alla Toscana - welcher Freund italienischer Küche würde all diese Köstlichkeiten in einen Topf werfen und zu „Nudeln mit Soße“ verarbeiten? Beim italienischen Tanz um 1600 wird in vielen Kursen allerdings nach diesem Rezept verfahren und die diversen Details aus den verschiedenen Quellen zu einem Einheitsbrei verarbeitet.

Dabei zeigen die Bücher Fabritio Carosos und Cesare Negris durchaus deutliche stilistische Abweichungen voneinander. Dazu kommt noch das erst seit kurzem bekannte Manuskript von Ercole Santucci, das ebenfalls wieder eigene Stilcharakteristika aufweist.

Diese Unterschiede könnten die jeweilige persönliche „maniera“ des Tanzmeisters repräsentieren, möglicherweise beruhen sie aber auch auf regionalen Stilvarianten der aus verschiedenen Landschaften Italiens stammenden Tanzmeister. Im Workshop sollen die stilistischen Eigenarten von Caroso, Negri und Santucci beleuchtet werden. Die praktische Erarbeitung von Tanzpassagen im jeweiligen Stil der drei Tanzmeister soll den Teilnehmern ermöglichen, selbst ein Gefühl für die sich daraus ergebenden ästhetischen Nuancen zu entwickeln. Die auf diese Weise erstellten „Künstlerporträts“ wollen zu einem differenzierten Umgang mit den italienischen Tanzquellen um 1600 ermutigen.

Jadwiga Nowaczek: Formen der Courante

In diesem Workshop werden mit den Kursteilnehmern Schritte und Choreographien zur Courante erarbeitet, wobei der Barocktanz im Vordergrund stehen soll.

Ken Pierce: Favier notation (1688) in theory and practice

Jean Favier developed his system of dance notation in the late seventeenth century, and used it to notate dances and stage movement for “Le Mariage de la Grosse Cathos” (1688).  This workshop will offer an overview of how the system works, discussion of practical issues in deciphering the notation, and examples from one or more of the dances notated in Favier notation.

Barbara Sparti: A Dance Lesson at the class of Mastro Santucci, 1614

The dancing lesson will include a number of Santucci's steps ("old" steps done in different ways, and "new" steps unique to Santucci); inserting the steps in parts of one or two of Santucci's choreographies;  one of Santucci's 30 Rules for cinque passi passeggi (or variations) made up of 12 parts. The presentation will enable participants to get an over-all view of how Santucci builds up the training of his male students by adding new and challenging steps.  This Rule would probably have been taught over many different lessons as the student progressed, rather than in 15 minutes!

Nicoline Winkler: La Gillotte (Instruction) - eine Gavotte à figures

Vorstellung eines durchchoreographierten Branle in Vierpaarkreisformation aus der Familie der Gavotten (aus  Instruction pour dancer", um 1600)

 

Dance evenings:

Philippe Callens: “What’s new, Henry?“ Countrydances aus Henry Playfords Sammlungen um 1690

The dance evening will feature English country dances from the last quarter of the 17th century, a period of transition and change. Most of the period is dominated by Henry Playford who having taken over his father’s business published the 8th till the 12th edition of The Dancing Master (1690-1703). Those editions contain several new stylistic features which we will explore during the evening.

Veronique Daniels: Le Gratie d'Amore (1602) - Einstudierung einfacher Choreographien für verschiedene Besetzungen von Cesare Negri

Nicoline Winkler: 'La Compagnie en bel ordre': französische Bransles des frühen 17. Jahrhunderts

Auswahl einiger Tänze aus der gängigen französischen Branlensuite 'simple, gay, de Poictou, Montirande, Gavotte' sowie Passepied de Bretaigne nach Beschreibungen von De Lauze/Montagut (1623) und aus der
"Instruction".

1st Rothenfels Dance Symposium
Burg Rothenfels am Main
9 - 13 June 2004

 

 „Sunrise of the Baroque“
Dance in the 17th century

 A conference for amateur and professional dancers and dance historians

 

The 17th century – a time of turbulent upheavals: Counter-Reformation and Thirty Years’ War, the decline of Italy and the Glorious Revolution, until, finally, the splendour of the Sun King shines out over all of Europe. Italy’s culture, once dominant throughout Europe, increasingly loses influence in dance as well. In France, on the other hand, the dance style becomes ever more refined, until the Academie Royale de la Danse gives it that noble form that we know from the operas of Lully and Campra. In the end, of course, the light, genial English Country Dance triumphs, initially at court at Versailles and then, under the French flag, conquering the whole of Europe.

To illuminate this exceptionally absorbing epoch and to present the dance sources of this period rediscovered in recent years is the aim of this first ever Rothenfels Symposium. The event is of equal interest to dancers, dance lovers and researchers:

- A series of lectures conveys the current state of dance research.

- Workshops invite you to discover new stylistic directions.

- Short performances make possible new insights.

- A bookstore presents a rich selection of dance books, music and recordings.

- Social dance evenings with live music provide a relaxed ending to each day.

- A festive ball in (optional) period costume is the high point of the conference.

- All participants are lodged at Burg Rothenfels, so there is ample opportunity for
making acquaintances, discussing the lectures, and exchanging ideas
in an informal setting.